Wut tut gut!? Wie denn das?

In einer ruhigen, von Bäumen gesäumten Straße, in einem kleinen, verschlafenen Dorf, lebte ein Mann namens Christian (Ähnlichkeiten mit mir sind natürlich nicht rein zufällig). Er war bekannt für seine friedliche Natur und liebevolle Art, mit anderen Menschen umzugehen. Doch unter der Oberfläche brodelte etwas in ihm, etwas, das er selbst nicht recht verstehen konnte.

Immer wieder explodierte er aus auch für ihn nichtigen Gründen und war sowohl für seine Partnerin, als auch für seine Kinder oft genug unberechenbar.

Eines Tages stieß Christian auf einen Flyer, der auf einer Pinwand vor dem Dorfladen befestigt war. "Grundlagen Gewaltfreie Kommunikation", stand darauf geschrieben. Es schien, als ob das Universum ihm eine Botschaft schickte. Er dachte an all die Momente, in denen er sich von seiner Wut überwältigt fühlte, aber nicht wusste, wie er damit umgehen sollte. Und er dachte an seine Ehe, die kurz vor dem Ende stand und er wollte alles versuchen, diese noch zu retten.

Die Gedanken, die der Flyer in ihm auslöste, waren wie ein wilder Sturm in seinem Inneren. Er erinnerte sich an die Male, in denen er so zornig war, dass er die Kontrolle verloren hatte. Und er erkannte seine Ängste, seine Beziehung könnten seine Wut nicht aushalten, in ihm schon längst Wurzeln geschlagen hatten.

Mit zittrigen Händen rief er die Nummer auf dem Flyer an und meldete sich für das Grundlagenseminar an. Er wusste, dass er diesen Schritt gehen musste, um besser zu verstehen, warum er so heftig auf bestimmte Situationen reagierte und wie er lernen konnte, damit umzugehen.

Das Seminar führte Christian in die Welt der Gewaltfreien Kommunikation ein. Und er lernte, wie er hinter den Urteilen die wahren Bedürfnisse erkennen konnte. Langsam begann er zu verstehen, warum Ärger und Wut oft Masken für unerfüllte Bedürfnisse waren.

In den folgenden Wochen, Monaten, Jahren lernte er auch, wie er in belastenden Situationen eine wohlwollende und wertschätzende Haltung bewahren konnte. Er erkannte, dass er nicht automatisch in die Defensive gehen musste, wenn jemand in seiner Nähe wütend wurde. Stattdessen konnte er versuchen, die Bedürfnisse des anderen zu verstehen und gleichzeitig für sich selbst einzustehen. Und er lernte (und lernt heute noch) frühzeitig für seinen Raum zu sorgen, um erst gar nicht wieder in die Wut zu geraten, vor allem auch immer schneller aus der Wut wieder herauszukommen.

Die Veränderung in Christian war erstaunlich. Seine Freunde und Familie bemerkten, wie er ruhiger und gelassener wurde. Er konnte immer öfter konstruktiv mit seiner Wut umgehen und fand Wege, um seine Bedürfnisse zu erfüllen, ohne andere zu verletzen.

Christian fühlte sich immer mehr wie eine völlig neue Person. Er lernte (und lernt heute noch), wie er seine Wut verstehen und nutzen konnte, anstatt sich selbst zu schaden. Und er war dankbar für die Werkzeuge, die er erhalten hatte, um achtsamer und einfühlsamer zu kommunizieren.

Das Ärgerliche am Ärger, dachte Christian, war nicht länger, dass man sich selbst schadet, ohne anderen zu nützen. Denn jetzt wusste er, wie man Ärger in eine Quelle der Selbsterkenntnis und der Verbindung zu anderen verwandeln konnte. Sein Dorf und die Welt um ihm herum schienen plötzlich friedlicher und harmonischer zu sein, und das verdankte er einem kleinen Flyer, der an einem Baum hing und ihm den Weg zur Achtsamen Kommunikation gezeigt hatte.

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Mit herzlichem Gruß,
Christian
vom Team Akademie Achtsame Kommunikation

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