Akademie Achtsame Kommunikation
 

Es schreibt Christian Hinrichsen, Inhaber der Akademie Achtsame Kommunikation

Was ist Liebe? - Die Seele zittert vor der Leere


Mich macht dieses Gedicht betroffen ...
ich stehe oft in Mediationen an dem Punkt ...
ich sehe Menschen, die sich lieben und es nicht mehr sehen ...

enttäuschte Erwartungen ...
enttäuschtes Warten auf dem Prinzen oder die Prinzessin, die einen erlöst von all den Seelenqualen ...

Und es hat nichts damit zu tun, was der/die andere tut ...
es hat soviel mit unserem Hören zu tun ...

wir hören nicht (mehr), dass wir geliebt werden. Wir erwarten, dass die Liebe in einer bestimmten Form kommt. Zum Beispiel in Form von Bewunderung, Furcht, Hass ...

Was ist denn schon Liebe als Bedürfnis?

Im Sinne der Achtsamen Kommunikation verstehe ich unter Liebe die körperlich spürbare Resonanz mit einem anderen Menschen, die viele Bedürfnisse berührt.

Insofern stehe ich mit jedem Menschen in liebevoller Beziehung, denn je mehr ich lerne zu spüren, spüre ich zu jedem Menschen eine körperliche Resonanz. Und bei jedem Menschen sind mehrere Bedürfnisse gleichzeitig berührt.

Wenn es ganz viele Bedürfnisse auf einmal sind, die anfangen zu schwingen, dann ist es wohl Liebe, so wie sie im Volksmund verstanden wird.

Erstaunlicher Weise "müssen" die Bedürfnisse in Gegenwart dieses Menschen nicht einmal erfüllt sein. Sie können auch unerfüllt sein und in uns entsteht die Sehnsucht gerade mit diesem Menschen die Erfüllung dieser unerfüllten Bedürfnisse zu erhalten.
Das ist dann die "unerlöste" Form der Liebe ... wir begegnen diesem Menschen, damit wir an unsere unerfüllten Bedürfnisse erinnert werden. Und wir "fallen immer wieder auf die gleichen Menschen herein", bis wir diesen Mangel in uns selber füllen können. Unser Gegenüber "erinnert" uns quasi daran.

Nicht zwangsweise ist diese Form der Beziehung zum Scheitern verurteilt. Wir können auch lernen innerhalb der Beziehung zu dieser Erlösung zu gelangen, in dem wir innerhalb dieser Beziehung lernen in Eigenverantwortung für unsere Bedürfnisse einzustehen.

Nur leider ... so mein Erleben ... wiederholen wir diese Erfahrung mit vielen Beziehungen, die wir eingehen, bis wir diesen Weg der Eigenverantwortung gehen.

Tun wir das nicht ... in Eigenverantwortung kommen ... bleiben wir Opfer und sehen um uns immer wieder die bösen Täter, die uns quälen, erniedrigen, anschreien, Gewalt antun. Wir haben keine Handhabe in dieser Haltung etwas zu ändern.

Achtsame Kommunikation ist für mich zum tiefen Weg geworden, meine unerfüllten Bedürfnisse kennen zu lernen und immer mehr in Eigenverantwortung diesen Weg der Annahme zu gehen.

Letztendlich ist das für mich der Weg zur Selbstliebe.
Sei Du selbst - alle anderen sind schon vergeben ...


Mit herzlichem Gruß,
Christian




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